Privatbanken
Die Genfer Privatbank weist für das vergangene Geschäftsjahr einen geschrumpften Gewinn aus. Damit erging es ihr ähnlich wie Pictet.
15. Februar 2024 • red.

Die verwalteten Kundenvermögen von Lombard Odier beliefen sich per Ende Dezember 2023 auf 193 Milliarden gegenüber 192 Milliarden im Jahr 2022. Positiven Nettoneugeldzuflüssen und günstigen Marktentwicklungen standen negative Währungseffekte infolge der Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber, teilt die Bank in einer Mitteilung mit. Per 31. Dezember 2023 beliefen sich die gesamten Kundenvermögen der Gruppe auf 296 Milliarden Franken.

Die Bank steigerte den Geschäftsertrag von 1,38 Milliarden im Vorjahr auf 1,4 Milliarden Franken. Der Reingewinn schrumpfte um 9 Prozent von 243 Millionen auf 221 Millionen Franken. Wie die Bank schreibt, habe sie «weiterhin strategische Investitionen getätigt», um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Diese betreffen das Anlageangebot, die Technologieplattform der Bank und neue Mitarbeitende.

Lombard Odier weist per Ende Jahr eine Kernkapitalquote (CET1) von 32 Prozent aus. Dies sei eine der höchsten in der Branche, so die Bank. Hubert Keller, Senior Managing Partner, erklärte: «Im Jahr 2023 investierten wir weiter in Talente, unsere Banktechnologie und Anlagekompetenz.»

Private Assets und Nachhaltigkeit

Die Anlageschwerpunkte liegen laut Keller in den Bereichen Private Assets und Nachhaltigkeit. «Wir erwarten für 2024 einen relativ positiven Konjunkturausblick mit moderatem Wachstum und sinkender Inflation. Die geopolitische Lage und die Wahlen in aller Welt, vor allem in den USA, dürften jedoch für Unsicherheit sorgen», sagte Keller.

Lombard Odier erging es ähnlich wie Pictet. Die grössten Genfer Privatbank wies fürs vergangene Jahr einen um 25 Prozent tieferen Reingewinn von 577 Millionen Franken aus. Im Rückgang enthalten ist eine Busse an das US-Justizministerium im Zusammenhang mit dem Steuerstreit. Aber auch ohne diese Strafzahlung lag der Konzerngewinn 9 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie die Bank letzte Woche mitteilte. Die verwalteten oder verwahrten Vermögen beliefen sich per 31. Dezember auf 633 Milliarden Franken (+4%). Pictet verzeichnete einen Netto-Neugeldzufluss von 16 Milliarden Franken.

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