Letzte Woche ging es los: Die Grossbank kaufte Aktien im Wert von rund 45 Millionen Schweizer Franken zurück. Bis Ende Jahr soll es eine Milliarde sein.
18. Juni 2024 • Beat Schmid

Die UBS hat Anfang Jahr ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Wie die UBS mitteilte, soll das Rückkaufprogramm in diesem Jahr bis zu 1 Milliarde Dollar umfassen. Bis 2026 will die Bank eigene Aktien im Wert von maximal zwei Milliarden Dollar zurückkaufen.

Wie die UBS auf ihrer Website schreibt, hat die Grossbank vergangene Woche mit den Rückkäufen begonnen. Von Montag bis Freitag hat die Bank pro Handelstag zwischen 270’000 und 340’000 eigene Aktien zurückgekauft. Der kumulierte Wert der Aktien beläuft sich auf rund 45 Millionen Franken.

Unternehmen nutzen Aktienrückkäufe, um den Anteil der von den Anlegern gehaltenen Aktien zu verringern, so dass sie Barmittel an die Aktionäre zurückgeben können, was häufig zu einem Anstieg der Aktienkurse führt.

UBS beendet Unsicherheit

Im Frühjahr war es fraglich, ob die UBS das Rückkaufprogramm überhaupt starten würde. Grund dafür waren die deutlich höheren Eigenkapitalanforderungen, die im Zuge der Übernahme der Credit Suisse auf die Bank zukommen.

Finanzministerin Karin Keller-Sutter stellte Anfang April ihren 22-Punkte-Plan vor, der unter anderem deutlich dickere Eigenkapitalpolster fordert. Der bisherige Eigenkapitalrabatt für internationale Tochtergesellschaften soll abgeschafft werden. Hinzu kommen weitere Verschärfungen, weil die UBS durch die Übernahme der CS deutlich grösser geworden ist.

Es kursieren Schätzungen, wonach die UBS unter dem vorgeschlagenen neuen Regime bis zu 25 Milliarden Dollar mehr Eigenkapital halten müsste.

Dennoch bekräftigten UBS-Präsident Colm Kelleher und CEO Sergio Ermotti Ende April vor den Aktionären, dass sie am Aktienrückkaufprogramm festhalten wollen. Die Forderung nach mehr Eigenkapital gehe in die falsche Richtung.

Das nun gestartete Rückkaufprogramm kann als Zeichen interpretiert werden, dass sie an ihrer Einschätzung festhalten.

MEHR ZUM THEMA


Missbraucht UBS ihre Marktstellung? Finma soll in den nächsten Tagen entscheiden

Die NZZ am Sonntag schiesst gegen die UBS. Unternehmer klagen über höhere Kreditkosten seit der CS-Übernahme. Gibt es Auflagen?
17. Juni 2024

UBS macht Greensill-Geschädigten ein Angebot

Anleger der Supply Chain Funds sollen 90 Prozent des letzten Inventarwertes erhalten.
17. Juni 2024

Warum hat die UBS keine Verwendung für CS-Schweiz-Chef André Helfenstein?

Am 1. Juli werden voraussichtlich die Schweizer Einheiten der Grossbank fusioniert. Dann werden einige CS-Kaliber wie Schweiz-CEO André Helfenstein ihren Job verlieren. Dass die UBS auf ihre Dienste verzichtet, ist nicht besonders smart.
15. Juni 2024

Etikettiert die UBS sämtliche Fondsprodukte der Credit Suisse um?

Bei der Grossbank beginnt wohl eine der grössten Umetikettierungsaktionen, die die Schweiz je gesehen hat.
5. Juni 2024