Q3-Resultate
Die Grossbank konnte den Rückenwind der Märkte nutzen und ihre Erträge steigern. Aber auch dank Gewinnen auf eigenen Schulden erzielte die UBS ein Gewinnwachstum.
30. Oktober 2024 • Beat Schmid

Die UBS hat im dritten Quartal vom Rückenwind der Märkte profitiert und den Reingewinn auf 1,43 Milliarden Franken gesteigert (+21 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal). Damit übertraf die Grossbank die Schätzungen der Analysten. Der Geschäftsertrag lag mit 12,3 Milliarden Dollar um 5,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Kosten der Bank sanken nur marginal von 10,34 Milliarden Dollar im zweiten Quartal auf 10,28 Milliarden Dollar. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis bleibt jedoch mit 83 Prozent hoch (86 Prozent). Getrieben von den Märkten kletterten die verwalteten Vermögen zum Quartalsende auf 6,2 Billionen Dollar.



Das verbesserte Ergebnis ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Bank bei den so genannten Group Items einen Gewinn erzielte. Dieser ist zum Teil auf Gewinne auf eigenen Schulden zurückzuführen. Die UBS schreibt dazu: «Der Vorsteuergewinn belief sich auf 45 Millionen Dollar, was vor allem auf Marktwertgewinne bei Absicherungsgeschäften der Gruppe und auf eigene Verbindlichkeiten zurückzuführen ist.» Im Vorjahresquartal hatte die Bank noch einen Verlust vor Steuern von 89 Millionen ausgewiesen. Im zweiten Quartal 2024 betrug er 377 Millionen.

In der globalen Vermögensverwaltung verzeichnete UBS Nettozuflüsse von 24,7 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zu den Vorquartalen einem niedrigen Niveau entspricht. Der Vorsteuergewinn im Kerngeschäft übertraf mit USD 1'085 Millionen erstmals wieder die Marke von einer Milliarde Dollar. Insbesondere die wiederkehrenden Gebühren und die transaktionsbasierten Erträge stiegen (+4%). Die Bank gewährt ihren Kunden wieder mehr Kredite: Diese stiegen um sechs Milliarden auf insgesamt 311 Milliarden Dollar. Die Cost-Income-Ratio blieb mit 82,5 Prozent auf hohem Niveau.

Das Schweizer Geschäft stand unter Druck. Der Vorsteuergewinn sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 728 Millionen Franken. Enttäuschend war das Ergebnis im Investment Banking. Der Vorsteuergewinn betrug 405 Millionen Franken. Vor allem das Global Banking zeigte sich schwach. Damit konnte die UBS nicht mit den guten Resultaten der US-Konkurrenz mithalten.


Die Integration der Credit Suisse verläuft laut UBS weiterhin nach Plan: Bis Ende Jahr rechnet die UBS mit Einsparungen von knapp 7,5 Milliarden Dollar – 58 Prozent des Gesamtziels von 13 Milliarden Dollar.

Den Personalbestand konnte die Bank im abgelaufenen Quartal kaum reduzieren. Der Personalbestand reduzierte sich nur leicht auf 109’396 Vollzeitstellen gegenüber 109’991 im Vorquartal.

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