Im Mai 2024 schickte die Berner Finanzmarktaufsicht einen Untersuchungsbeauftragten in die Swiss Fund Management AG. Grund dafür waren offenbar auffällige Transaktionen mit illiquiden Anleihen. Diese fanden zwischen Juni und September 2023 statt und betreffen verschiedene Gesellschaften, die mit dem Zürcher Investor Marco Garzetti verbunden sind.
Demnach soll die Swiss Fund Management mehr als ein Drittel der Fondsanteile an Vermögensverwaltungskunden der von Garzetti kontrollierten BZ Berater Zentrum AG verkauft haben. Die Finma vermutet, dass diese Transaktionen zwischen der Fondsgesellschaft und dem BZ Berater Zentrum wissentlich zum Nachteil der Vermögensverwaltungskunden des BZ Berater Zentrums erfolgten.
Das Verfahren wurde publik, weil Garzetti die Einsetzung des Untersuchungsbeauftragten (Grant Thornton) gerichtlich angefochten hat. Die Westschweizer Justizplattform Gotham City berichtete über das Urteil (Abo). Die Swiss Fund Management beantragte zudem, das Honorar des Untersuchungsbeauftragten auf 40’000 Franken zu beschränken. Das Gericht ist darauf nicht eingetreten und hat entschieden, dass das Unternehmen die gesamten Kosten der Untersuchung zu tragen hat.
Marco Garzetti trat im Mai 2023 ins Rampenlicht, als er ein Übernahmeangebot für die angeschlagene GAM unterbreitete. Über Taure Invest wollte er 65 Millionen Franken in den Zürcher Asset Manager investieren und so die Kontrolle übernehmen. Der Verwaltungsrat entschied sich damals jedoch für Liontrust. Dieser wiederum unterlag dem französischen Telekom-Milliardär Xavier Niel, der den Übernahmekampf gewann und GAM heute kontrolliert.
Die Gesellschaft kann das Urteil ans Bundesgericht weiterziehen.