Schweizer Banken öffnen den Weg für ein Multibanking-Angebot für Privatkundinnen und -kunden. Über die Open-Banking-Plattform bLink von SIX lassen sich ab sofort Konten verschiedener Institute in einer einzigen App bündeln, teilt die SIX in einer Medienmitteilung mit. Acht Banken und zwei Drittanbieter sind zum Start angebunden. 30 weitere Institute stellen entsprechende Datenschnittstellen zur Verfügung. Damit werde ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung von Open Finance im Schweizer Markt operative Realität, heisst es von Seiten der SIX.
Mit dem neuen Angebot können Nutzerinnen und Nutzer ihre Kontoinformationen bankübergreifend aggregieren und in Echtzeit auswerten. Die Möglichkeiten reichen von einfachen Kontoübersichten über Ausgabenanalysen bis hin zu digitalen Budgettools. Auch Drittanbieter wie Fintechs erhalten – stets nach ausdrücklicher Zustimmung der Kundinnen und Kunden – Zugriff auf die standardisierten APIs, um neue Services zu entwickeln. Von Beginn weg dabei sind BCV, CIC, Hypi Lenzburg, LUKB, Postfinance, UBS, Valiant und die ZKB. Finechs mit Multibanking-Angebot sind BlueBudget und Liquid.
Der Startschuss geht auf eine mehrjährige Initiative zurück, die 2022 durch den Verein Swiss Fintech Innovations angestossen wurde, heisst es in der Mitteilung weiter. Unter Koordination der Schweizerischen Bankiervereinigung folgte 2023 ein Memorandum of Understanding, in dem zahlreiche Institute die Öffnung ihrer Kontodaten über standardisierte Schnittstellen zusagten. Ein zentrales Ziel war von Beginn an, neben klassischen Banken auch Drittanbieter einzubinden und so Innovation zu fördern.
Technisch umgesetzt wird die Lösung durch die Plattform bLink der SIX. bLink basiert laut SIX-Mitteilung auf standardisierten APIs (Programmierschnittstellen), die einen sicheren und kontrollierten Austausch von Bankkundendaten gewährleisten.
Die Schweizer Banken setzen um, was in anderen Ländern schon länger Praxis ist. Vorreiten von Open-Banking-Plattformen sind Hongkong, Japan, Singapur, Südkorea, die USA und Australien. In der EU bildet die Richtlinie über Zahlungsdienste (PSD2) die Basis für Open-Banking-Lösungen.

