Der US-Roboadvisor Wealthfront peilt bei seinem geplanten Börsengang in den USA eine Bewertung von bis zu 2,05 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Wealthtech mit Sitz im Silicon Valley plant, bis zu 485 Millionen Dollar einzunehmen. Dafür sollen insgesamt 34,6 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 12 und 14 Dollar ausgegeben werden.
Vor drei Jahren stand die UBS kurz davor, das Unternehmen zu einem Preis von 1,4 Milliarden Dollar zu kaufen. Der Deal war vom früheren CEO Ralph Hamers eingefädelt worden. Doch der damals neu an Bord gekommene Chairman Colm Kelleher blies die Transaktion ab. Für die Gründer und Investoren hat sich das Warten ausgezahlt.
In der Zwischenzeit haben KI-Technologien die Märkte durcheinandergewirbelt. Technologie-affine Unternehmen wie Wealthfront, die sich an der Schnittstelle zwischen KI und Fintech positionieren, konnten von den hochschiessenden Bewertungen von Firmen mit KI-Bezug profitieren.
Viel verloren nach dem IPO
In diesem Jahr verzeichneten Fintechs wie Klarna aus Schweden oder die US-Digitalbank Chime bei ihren Börsendebuts eine hohe Nachfrage. Allerdings sind die Titel zuletzt stark unter die Räder geraten. Chime verlor seit dem IPO im Juni 41 Prozent. Klarna hat 34 Prozent seit dem Börsengang im September verloren. Die Firmen litten darunter, dass zuletzt eine Flucht in Qualitätstitel stattfand.
Doch in einem hochvolatilen Jahr wie dem ersten Regierungsjahr nach der Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus ist nichts so veraltet wie eine Prognose von gestern. Die Märkte scheinen wieder Vertrauen zu tanken. Die intakten Chancen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank dürfte die Nachfrage nach neuen Emissionen zusätzlich befeuern.

