Neue Fondskategorie
Im Sommer 2023 soll eine neue Fondskategorie eingeführt werden. Doch jetzt gibt es scharfe Kritik der Branche an den Umsetzungsplänen des Bundes. Es geht um viel Geld.
18. Januar 2023 • Beat Schmid
L-Qif – ein kryptisches Kürzel, das den Blutdruck hochschiessen lässt. Im Sommer 2023 ist die Einführung dieser neuen Fondskategorie geplant. Dann soll der erste Limited Qualified Investor Fund, kurz L-QIF, auf den Markt kommen. Doch jetzt gibt es scharfe Kritik an den Einführungsplänen des Bundes.
L-QIF steht für eine neue Kategorie von Fonds, die ihre Anlagen sehr flexibel auswählen dürfen, wobei der Anlegerkreis auf qualifizierte Anlegerinnen und Anleger beschränkt ist, also auf Pensionskassen, Versicherungen, Family Offices. Die Fonds müssen nicht von der Finma genehmigt oder beaufsichtigt werden. Die Institutionen hingegen, die einen L-QIF herausgeben wollen, werden beaufsichtigt.
Nach vier Jahren Vorbereitungsarbeit liegt nun ein Verordnungsentwurf vor, wie die neuen Fonds geregelt werden sollen. Dazu musste die Kollektivanlagenverordnung (KKV) geändert werden. Die Vernehmlassung dazu ist Ende Jahr abgelaufen.
Niemand scheint richtig glücklich über die Umsetzung zu sein. Von linker Seite heisst es, der L-QIF würde sich besonders für Kryptovermögen eignen, die sich “ohnehin weitgehend der Regulierung entziehen”, wie SP-Nationalrätin Jacqueline Badran jüngst in der SonntagsZeitung schrieb. “Somit eröffnet sich ein unkontrolliertes Anlageuniversum für kryptobasierte Vermögenswerte, geeignet für Geldwäscherei und Steueroptimierung.” Der volkswirtschaftliche Nutzen sei “null, der Schaden hingegen überaus gross”, polterte sie.