KPMG-Studie
Die Märkte und die CS schüttelten 2022 die Bankenstatistiken durch. Eigentlich vermochten nur die kleinen Banken positiv zu überraschen.
20. Juni 2023 • red.

Die grössten acht Privatbanken der Schweiz verzeichneten einen Rückgang der verwalteten Vermögen von 12,7 Prozent, während die mittleren und kleinen Banken einen Rückgang von 4,9 und 6,9 Prozent hinnehmen mussten. Im Durchschnitt gingen die Vermögen der gesamten Branche von 3,3 Billionen Franken auf rund 2,9 Billionen zurück (minus 11,1 %).

Einen Einbruch gab es bei den Neugeldern, die gegenüber dem Vorjahr um 78 Prozent auf 45 Milliarden Franken zurückkamen, wobei vor allem die Grossbanken betroffen waren (CS-Effekt). Positiv überraschten die kleinen Banken, die 17 Prozent der Netto-Neugelder verbuchten, obwohl sie nur 6 Prozent der verwalteten Vermögen halten.
Fusionen und Übernahmen hielten sich aufgrund des günstigen Zinsumfelds in Grenzen, aber Transaktionen mit unabhängigen Vermögensverwaltern (UVV) nahmen zu.

Viele Übernahmen von Vermögensverwaltern

Bei sieben von insgesamt 15 Transaktionen waren unabhängige Vermögenverwalter involviert. «Die relativ hohe M&A-Aktivität in der UVV-Branche kommt angesichts der erhöhten regulatorischen Anforderungen und einer alternden Beraterbasis, die kurz vor der Pensionierung steht, wenig überraschend», sagte Studienleiter Christian Hintermann, Partner Financial Services von KPMG Schweiz.

Die Studie zeigt, dass die Herausforderung für Privatbanken darin besteht, angesichts sinkender Vermögen, schwacher Netto-Neugelder und begrenzter M&A-Möglichkeiten profitabel zu wachsen. Mittelgrosse Privatbanken stehen vor besonderen Herausforderungen, da sie weder von Skaleneffekten noch von einer klaren Nischenpositionierung profitieren, heisst es. Für die Studie wurden insgesamt 73 in der Schweiz tätige Privatbanken untersucht.