Verwaltungsrätinnen
Dieses Jahr ist jedes dritte neu gewählte VR-Mitglied eine Frau. Bei den CEO-Löhnen zeigt sich eine überraschende Diskrepanz zwischen grossen und kleineren Unternehmen.
21. Juni 2023 • red.

In der GV-Saison 2023 hat sich die Geschlechterverteilung in den Verwaltungsräten weiter angeglichen. Der durchschnittliche Frauenanteil in den obersten Leitungsgremien der 100 grössten börsenkotierten Unternehmen stieg auf 30,8 Prozent, wie eine Untersuchung von Swipra zeigt.

Damit haben die SPI-Unternehmen erstmals die ab 2026 geltende gesetzliche Vorgabe des Bundes von mindestens 30 Prozent Vertretung pro Geschlecht übertroffen. Der Anteil von neu gewählten Verwaltungsrätinnen lag bei 34,4 Prozent. Mehr als jede dritte Person, die neu in einen Verwaltungsrat gewählt wurde, ist also eine Frau.

Swipra hat auch die Lohnentwicklung der CEOs von SPI-Unternehmen untersucht. Hier zeigen sich überraschende Unterschiede: Im Durchschnitt stiegen die CEO-Löhne in den SMI-Unternehmen um 13,5 Prozent. Bei den kleineren SPI-Firmen sanken die Saläre um 13,3 Prozent.

Viele Nein-Stimmen für Verwaltungsratspräsidenten

Die Lohnpakete der CEOs von SPI-Unternehmen (ohne SMI) schrumpften von 1,84 Millionen Franken im Vorjahr auf 1,6 Millionen Franken im Jahr 2022. Bei den SMI-Unternehmen stieg der Medianlohn der CEOs von 7,6 auf 8,6 Millionen Franken.

Wie die Swipra in ihrer Analyse der Generalversammlungen weiter feststellt, wird die Arbeit der Verwaltungsräte zunehmend kritisch beurteilt. Der Anteil der Nein-Stimmen bei der Wahl des VR-Präsidenten stieg um 39 Prozent auf 10,5 Prozent. Dies entspricht einer Verfünffachung im Vergleich zu vor fünf Jahren.

Die Präsidenten der Nominationsausschüsse in Unternehmen mit einem Frauenanteil von weniger als 30 Prozent im VR sahen sich mit 22 Prozent Nein-Stimmen konfrontiert. In Unternehmen mit einem Frauenanteil von über 30 Prozent war die Ablehnung entsprechend geringer (8 Prozent).