«Investmentbanker mit spitzen Ellbogen»
In einer Sammelklage in den USA wird den beiden früheren CS-CEOs vorgeworfen, sie hätten mit exzessiven Risiken sowie unethischem und illegalem Verhalten den Untergang der Bank eingeleitet.
22. Juni 2023 • red.

Anlegerinnen und Anleger der wertlos gewordenen AT1-Bonds der Credit Suisse haben in den USA eine Sammelklage gegen die früheren CS-Chefs Brady Dougan und Tidjane Thiam eingereicht. Die Klage, die sich auch gegen frühere Kader der Investmentbank richtet, wurde gemäss Bloomberg am Dienstag eingereicht.

In der Klage argumentieren die Investoren, dass die Manager zu riskante Geschäfte eingegangen seien, um kurzfristig die Renditen und Boni heraufzuschrauben. Zudem hätten sie unethische und illegale Praktiken angewandt, um umsatzstarke Kunden zu gewinnen und zu halten.
Obwohl die CS als konservative Schweizer Bank begonnen habe, seien die Hauptverantwortlichen für ihren Untergang nicht Schweizer Banker, sondern «New Yorker Investmentbanker mit spitzen Ellbogen» gewesen, heisst es in der Anklageschrift.

Mit der Notübernahme der CS durch die UBS am 19. März wurden die sogenannten Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) der CS im Nominalwert von insgesamt rund 16 Milliarden Franken für wertlos erklärt.

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