Immobilienmarkt
Immer weniger Menschen suchen ein Eigenheim oder eine Zweitwohnung. Zuletzt hatte die Pandemie für einen Boom gesorgt. Nun ist die Zahl der Suchabos massiv eingebrochen.
3. August 2023 • Beat Schmid
Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich der Markt für Wohneigentum allmählich abkühlt. Nach aktuellen Zahlen des Datenunternehmens Realmatch360 ist die Zahl der Suchabos auf einen neuen Tiefstand eingebrochen.
In den Boomregionen links und rechts des Zürichsees ist die Zahl der aktiven Suchabos für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014 gesunken. Am meisten aktive Abos gab es Mitte 2021 - mitten in der Corona-Krise. Danach ging es rapide bergab.
Auch in den Ferienregionen ist die Zahl der Abos rückläufig, wie eine Stichprobe zeigt. Sowohl im Oberengadin als auch auf der Lenzerheide und in Flims/Laax wurden viele während der Pandemie aktivierte Suchabos wieder gekündigt. Der Wunsch nach einer Immobilie in den Bergen war während der Pandemie besonders ausgeprägt.
Laut Wüest Partner übersteigt die Nachfrage nach Einfamilienhäusern zwar weiterhin das Angebot. Diese habe sich aber gegenüber dem Vorjahr «deutlich abgeschwächt», schreibt das Beratungsunternehmen im jüngsten Immo-Monitoring. Während Suchabonnemente massenhaft gekündigt werden, wächst das Angebot rasant.
Gemäss Wüest Partner stieg die Zahl der ausgeschriebenen Einfamilienhäuser gegenüber dem Vorjahr um 23,8 Prozent auf schweizweit 27’100 Objekte. Auch bei den Eigentumswohnungen nimmt das Angebot seit mehreren Quartalen zu. Die Zahl der ausgeschriebenen Objekte hat im zweiten Quartal die Marke von 40’000 überschritten.
Die abnehmende Nachfrage bringt die Preise ins Rutschen. In jeder dritten Schweizer Region sind Einfamilienhäuser bereits billiger geworden, wie Tippinpoint berichtete.