Die Weko hat nun eine Untersuchung eingeleitet, um abzuklären, ob mit geeigneten Auflagen eine Marktverzerrung verhindert werden kann. Gemäss Recherchen könnte eine Variante sein, bei den Kreditmargen anzusetzen. Dazu müsste die Weko die historischen Margen der UBS und der Credit Suisse in diesem Geschäft analysieren. Danach könnte sie der neuen UBS auferlegen, dass sich die Kreditmargen nur innerhalb einer vorgegebenen Bandbreite bewegen dürfen.
Die Auflage würde so lange gelten, bis eine Konkurrenzbank in der Lage ist, Schweizer Firmenkunden die gleichen Geschäfte anzubieten. Branchenkenner gehen davon aus, dass es bis zu sieben Jahre dauern könnte, bis der Markt wieder spielt und eine Bank das Kreditvolumen der verschwundenen Credit Suisse bewältigen und eine vergleichbare Dienstleistungstiefe anbieten kann.
Springen BNP Paribas oder Commerzbank in die Bresche
Da es sich um ein lukratives Geschäft handelt, ist davon auszugehen, dass Banken in das Geschäft einsteigen werden. Kandidaten könnten die französische BNP Paribas oder die deutsche Commerzbank sein. Unter den Schweizer Instituten kommen allenfalls Raiffeisen oder die Zürcher Kantonalbank infrage.
Wie geht es weiter? «Wir werden Ende September unsere Stellungnahme bei der Finma einreichen», kündigte Ducrey gestern gegenüber der «Handelszeitung» (Abo) an. Ob und welche Auflagen die Weko der Finma empfehlen wird, wollte Ducrey nicht sagen. Bei Bankenfusionen kann die Weko selbst keine Auflagen verhängen. Sie kann lediglich Empfehlungen an die Finanzmarktaufsicht abgeben, die diese dann umsetzen kann oder auch nicht.
Die Weko dürfte sich auch Gedanken über den Retailmarkt machen. Theoretisch könnte sie auch die Abspaltung von Teilen der CS Schweiz oder einzelner Filialstandorte verlangen. Ob sich die Finma darauf einlässt, ist eine andere Frage. Die Behörde hat die Monsterübernahme wochenlang begleitet und auch abgesegnet. Sie wird deshalb keine allzu grossen Auflagen machen, sonst würde sie sich selbst desavouieren.