Ende Mai geht nicht nur eine Ära zu Ende. Mit der rechtlichen Fusion von UBS und CS werden einige Topmanager lukrative Zusatzmandate oder ihre Jobs verlieren.
13. Mai 2024 • Beat Schmid

Spätestens am 31. Mai ist Schluss. Dann gibt es die Credit Suisse AG nicht mehr. 141 Jahre nach ihrer Gründung hört die Bank auf zu existieren. Nach der Fusion der beiden Holdinggesellschaften im vergangenen Juni werden die beiden sogenannten Stammhäuser UBS AG und Credit Suisse AG fusionieren. In diesen Aktiengesellschaften und ihren Tochtergesellschaften sind das eigentliche Geschäft und die meisten Mitarbeitenden angesiedelt.

Mit der Fusion beginnt eine neue Ära. Nach dem Notdeal vom 19. März ist der 31. Mai einer der wichtigsten Meilensteine in der Zusammenführung der beiden Grossbanken. Erst mit der rechtlichen Fusion der beiden Mutterhäuser kann die UBS damit beginnen, die CS-Kunden auf die eigenen Systeme zu überführen, sofern diese es wünschen. Damit beginnt ein langwieriger Prozess, der erst im nächsten Jahr abgeschlossen sein wird.

Die rechtliche Fusion bringt aber auch Veränderungen mit sich, die sofort wirksam werden. Eine Führungsebene fällt mit der Fusion weg. Die Credit Suisse AG hat eine Geschäftsleitung und einen Verwaltungsrat. Diese Gremien werden mit der rechtlichen Fusion aufgelöst.

Was passiert mit der CS-Geschäftsleitung?

Was mit den elf Mitgliedern der CS-Geschäftsleitung geschieht, ob sie weiterbeschäftigt oder entlassen werden, will die UBS noch nicht sagen. Bisher ist nur durchgesickert, dass CS-CEO Ueli Körner die Grossbank verlassen wird. Über das Schicksal der anderen Topmanager ist offiziell noch nichts bekannt.

Drei von ihnen gehörten der CS-Geschäftsleitung bereits vor dem Kollaps an, etwa Schweiz-Chef André Helfenstein, Personalchefin Christine Graeff oder Compliance-Chefin Nita Patel. Andere wurden erst 2023 in diese Positionen gehievt, weil einige Geschäftsleitungsmitglieder im vergangenen Jahr gekündigt hatten.

Zusatzhonorare fallen weg

Interessant wird sein, wie es mit Yves-Alain Sommerhalder weitergeht. Er wechselte schon vor dem Zusammenbruch von der Credit Suisse zur UBS, kehrte aber letztes Jahr zurück, um das Wealth Management der CS zu leiten. Ob er ins Private Banking der UBS zurückkehren wird, ist offen.

Der Verwaltungsrat der Credit Suisse AG wird ebenfalls per 31. Mai aufgelöst. Präsident ist Lukas Gähwiler, der auch Vizepräsident der UBS ist. Sein Gesamthonorar erhöhte sich mit dem Einsitz in die CS AG von 1,8 auf 2,8 Millionen Franken. Das Zusatzhonorar von einer Million Franken für seine Rolle als CS-Präsident dürfte wieder wegfallen.

Auch andere UBS-Verwaltungsräte nahmen Einsitz in die Credit Suisse AG und wurden dafür zusätzlich entschädigt. Jeremy Anderson und Mark Hughes bekamen 893'000 und 795'000 Franken zusätzlich. Diese Honorare fallen weg. Die anderen CS-Verwaltungsräte, Michelle Bereaux und Stefan Seiler, sitzen in der Konzernleitung der UBS. Ihre Entschädigungen werden im Geschäftsbericht nicht offengelegt. Die Britin Clare Brady ist seit 2021 im Verwaltungsrat der CS AG. Ihr Mandat dürfte mit dem 31. Mai enden.

Der Autor schreibt regelmässig für den Sonntagsblick. Der vorliegende Text ist eine leicht angepasste Fassung des Artikels (Abo) , der am 12.5.2024 publiziert wurde.

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