Nach zwei Siegen auf den Bermudas und in Singapur hat der ehemalige georgische Premierminister Bidsina Iwanischwili die Credit Suisse in Genf verklagt.
9. Mai 2024 • Beat Schmid

Bidsina Iwanischwili lässt nicht locker. Bereits zweimal hat der Milliardär und ehemalige Regierungschef Georgiens vor Gericht gegen die Credit Suisse gewonnen. Auf den Bermudas und in Singapur wurden ihm 600 und 724 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen.

Am 10. Januar hat Iwanischwili die Credit Suisse, inzwischen eine UBS-Tochtergesellschaft, vor einem Zivilgericht in Genf auf Schadenersatz verklagt. Dies berichtet das Westschweizer Justizportal Gotham City (Abo). In der Klage fordert der Georgier 200 Millionen Franken Schadenersatz und zurückbehaltene Retrozessionen.

Iwanischwili hatte der Credit Suisse 2005 1,1 Milliarden Dollar anvertraut, die zum Teil von seinem Berater Patrice Lescaudron veruntreut wurden. Dieser wurde 2018 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Jahr 2020 nahm sich Lescaudron das Leben.

Ans Licht kommt die Schadenersatzklage, weil Iwanishvili sich gegen aus seiner Sicht ungerechtfertigt hohe Sicherheiten wehrt. Das Genfer Gericht verlangt einen Vorschuss von insgesamt 1,1 Millionen Franken. Schweizer Gerichte sind befugt, die Hinterlegung von Sicherheiten zu verlangen, wenn der Kläger seinen Wohnsitz in einem Land hat, für das keine speziellen internationalen Abkommen gelten. Damit sollen die Kosten der Gegenpartei im Falle eines Prozessverlustes gedeckt werden. Iwanischwili hält diese Forderung für «exzessiv» und hat den Entscheid angefochten.

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