Die Genfer Bankensoftware-Spezialistin Temenos hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 248,4 Millionen Dollar erzielt. Das ist zwar ein Plus gegenüber dem Vorjahresquartal. Doch die Einnahmen mit Softwarelizenzen fielen schlecht aus. Das Ergebnis ist ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen, das im Februar Ziel einer Short-Attacke des New Yorker Hedgefonds Hindenburg wurde. Der Leerverkäufer sprach in einem Bericht von gravierenden Unregelmässigkeiten in der Buchhaltung von Temenos.
Das Unternehmen gab am Dienstag nach Börsenschluss bekannt, dass aufgrund der Vorwürfe von Hindenburg im ersten Quartal einige Deals nicht zustande gekommen seien. Zwar hätten alle verzögerten Deals im zweiten Quartal abgeschlossen werden können, die Verzögerung habe sich jedoch negativ auf die Lizenzeinnahmen ausgewirkt. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, die Prognose für das Gesamtjahr zu senken. So halbiert Temenos die Prognose für das Wachstum mit Softwarelizenzen auf 3 bis 6 Prozent statt 7 bis 10 Prozent.
Im April übernahm Jean-Pierre Brulard (Bild) als neuer CEO die Leitung von Temenos. Er kommentierte das Ergebnis mit den Worten: «Es gibt Bereiche, in denen wir uns verbessern und in die wir investieren müssen.» Das Softwareunternehmen will am Kapitalmarkttag vom 12. November ein Update zur Strategie und zu den Finanzzahlen geben. Dann dürfte Temenos auch den Schleier lüften, was mit dem Multifonds-Geschäft passiert. Laut einem Bericht von Reuters steht dieses Geschäft zur Disposition.