Marsha Askins
Marsha Askins, Branding- und Kommunikationschefin der Grossbank, wurde im Juli von Sergio Ermotti zurückgestuft. Jetzt nimmt sie sich eine Auszeit.
25. September 2024 • Beat Schmid

Die oberste Kommunikationschefin hat sich in ein Sabbatical begeben. Das bestätigen mehrere Quellen innerhalb der Bank. Nach 17 Jahren bei der Bank habe sie sich eine Auszeit genommen, heisst es.

Für eine Topmanagerin wie Askins gibt es eigentlich nie einen idealen Zeitpunkt, um länger von der Arbeit fernzubleiben. Schon gar nicht jetzt: Die Integration der Credit Suisse, der Stellenabbau, die internen und externen Auftritte der Chefs, die Rolle der Bank in der Schweiz, die Positionierung der UBS. Alles Themen, die die Teams rund um den Globus auf Trab halten.

Während ihrer Auszeit werde sie aber nicht nur über die Zukunft der Bank nachdenken, sondern auch über ihre eigene, sagt eine Quelle. Wie geht es weiter mit ihrer Karriere, die im Sommer einen Knick bekommen hat? Sergio Ermotti nahm umfassende Veränderungen in der Konzernleitung vor. Er installierte unter anderem eine Co-Leitung im Wealth Management. Im Rahmen dieser Umstrukturierung kam es auch zu einer Herabstufung von Marsha Askins. Die Amerikanerin war zwar nicht in der Konzernleitung, berichtete aber direkt an CEO Sergio Ermotti.

Dieser kappte die direkte Führungslinie zu seiner Kommunikationschefin. Seit dem 1. Juli muss Askins an Stefan Seiler rapportieren, den Leiter Human Resources und Corporate Services. Die Degradierung sei fragwürdig, man müsse sich fragen, wie lange sie sich das antun wolle, sagt ein Vertrauter. «Ich wäre nicht überrascht, wenn Marsha bald eine neue Rolle in der Bank übernimmt – oder geht», sagt er.

Andererseits ist Askins auch eine Managerin, die gelernt hat, mit plötzlichen Veränderungen umzugehen. Sie arbeitete viele Jahre bei US-Banken, bevor sie im März 2007 zur UBS kam, wo sie zunächst in verschiedenen Marketingfunktionen in den USA tätig war. Im Jahr 2012 wurde sie Kommunikationschefin von UBS Americas und später Chief of Staff der Ländergesellschaft. In einer Berufskarriere wie ihrer verläuft nie alles geradlinig.

HR-Chef für Kommunikation zuständig

Stefan Seiler hingegen hatte bisher kaum Berührungspunkte mit Kommunikation, Marketing oder Branding bei der UBS. Er stieg 2011 in die Bank ein und war in verschiedenen Geschäftseinheiten im Personalwesen tätig. Zuvor war er unter anderem an der ETH-Militärakademie Departementsleiter Leadership and Communication Studies. Seiler wurde von Ermotti kurz nach seiner Rückkehr zur UBS in die Konzernleitung geholt.

Marsha Askins wiederum verdankt ihren Aufstieg Ermottis Vorgänger Ralph Hamers, der sie Anfang 2021 zur obersten Kommunikations- und Brandingchefin machte. Sie löste Mark Hengels ab, der die Rolle nach dem Weggang von Hubertus Kuelps zu Pictet eine Zeit lang interimistisch übernommen hatte.

Kuelps war lange Jahre der «Spindoctor» an der Seite von Ermotti. Unzählige Fotos der beiden zeugen von einem engen Austausch. Von Askins und Ermotti gibt es keine gemeinsamen Bilder – abgesehen von jenen, die die beiden auf dem Podium bei zwei Pressekonferenzen zeigen.

Das Sabbatical von Marsha Askins dauert vier Wochen. Nach Plan wird sie im Oktober an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Der Antrag für das Sabbatical sei bereits vor der Übernahme der CS bewilligt worden, sagt eine Quelle. Wegen der CS-Übernahme sei es aber zurückgestellt worden. Die UBS lehnte eine Stellungnahme ab.

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