Gramercy-Deal
Zwei der dienstältesten Fondsmanager des angeschlagenen Zürcher Asset Managers verlassen das Unternehmen. Vor kurzem noch dementierte GAM den Abgang von McNamara.
1. April 2025 • Beat Schmid

Emerging Markets Debt Fund Manager Paul McNamara wird sich in diesem Jahr aus dem aktiven Geschäft zurückziehen. Das teilte GAM am Montag mit. Im Zuge der strategischen Partnerschaft wird das Unternehmen das Management dieses Bereichs an Gramercy delegieren.

Dass McNamara GAM verlassen könnte, zirkulierte bereits seit Wochen in Szene. Eine entsprechende Anfrage von tippinpoint wurde von GAM-Sprecher Colin Bennett dementiert, was sich nun als unwahr herausstellt.

Gramercy wird von Mohamed A. El-Erian als Vorsitzendem geleitet. Zudem soll auch Michael Biggs das Unternehmen im April verlassen. McNamara war 2009 zu GAM gestossen, als der Manager den Fixed-Income- und Devisenspezialisten Augustus übernahm. Biggs kam ein paar Jahre später von der Deutschen Bank zu GAM.

Die Verwaltung der GAM-Portfolios wird künftig von Philip Meier, stellvertretender Chief Investment Officer und Leiter für Schwellenländeranleihen bei Gramercy, übernommen. Anlageentscheidungen werden in Investmentkomitees unter der Leitung von El-Erian und Chief Investment Officer Robert Koenigsberger getroffen, teilte ein GAM-Sprecher mit.

Der einst erfolgreiche Asset Manager hat seit 2018 nur Verluste geschrieben und ist in dieser Zeit massiv geschrumpft. Jetzt will das Unternehmen spätestens 2026 in die Gewinnzone zurückkehren, wie GAM letzte Woche anlässlich der Bekanntgabe der Verlustzahlen für 2024 sagte.

Vor gut einem Jahr übernahm der Telekom-Milliardär Xavier Niel (Salt) die Kontrolle über den angeschlagenen Vermögensverwalter. Mit einer Bezugsrechtsemission im November 2024 wurde er über sein Beteiligungsvehikel Rock Investment zum Mehrheitsaktionär. Eine bestehende Kreditfazilität von Rock über 100 Millionen Franken wurde bis Ende 2027 verlängert.

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