Am Dienstag kollabierte der Kurs des Kryptominers American Bitcoin Corp. Innert Minuten verloren die Titel die Hälfte ihres Werts. Das Unternehmen, das von Eric Trump mitgegründet wurde, hat seit dem Höchststand Anfang September bereits 76 Prozent eingebüsst. Auch andere Ventures des US-Präsidenten und seiner Familie erlebten ein Waterloo. Insgesamt sollen sich die Verluste der Trump-Familie gemäss Bloomberg seit dem Einbruch im Oktober auf eine Milliarde Dollar summieren.
Während der breitere Kryptomarkt in den letzten zwei Monaten rund 25 Prozent verloren hat, sind Projekte mit Trump-Bezug regelrecht unter die Räder geraten. World Liberty Financial, mitbegründet von Präsident Donald Trump und seinen Söhnen, hat beim WLFI-Token seit dem Höchststand Anfang September 51 Prozent verloren.
Alt5 Sigma, ein von den Trump-Söhnen gepushtes Unternehmen, ist um 75 Prozent eingebrochen. Und da wären auch noch die Memecoins, die nach dem Präsidenten und seiner Frau Melania benannt sind. Sie haben seit ihren Rekordwerten im Januar rund 90 beziehungsweise 99 Prozent verloren.
Ein Non-valeur
Die Kursstürze haben nicht nur einen beträchtlichen Teil der Gewinne vernichtet, die sich die Trump-Familie seit Jahresbeginn angehäuft hatte. Sie sind vor allem peinlich für den Präsidenten, der wirtschaftlichen Erfolg gerne mit politischer Power gleichsetzt. Jetzt aber erodiert das Vertrauen in seine hochspekulativen Geschäfte – die brutale Message: Wer in das präsidiale Portfolio investiert, wird arm, mausarm.
Während der Präsident seine öffentliche Krypto-Werbung zuletzt zurückgefahren hat, schob Eric Trump den Absturz von American Bitcoin am Dienstag in den sozialen Medien auf das Auslaufen einer Lockup-Periode bei den Aktien – und nicht auf fundamentale Schwäche. «Unsere Fundamentaldaten sind praktisch unerreicht», schrieb er auf X. «Ich bin zu 100 % committed, die Branche anzuführen.»
In der volatilen Welt der Märkte kann sich alles schnell drehen. Der Bitcoin etwa legte nach einem Absturz am Dienstag plötzlich wieder um 6 Prozent zu. Doch die Probleme bei den Trump-Ventures reichen tiefer. So gab es Berichte, wonach Mining-Maschinen eines chinesischen Herstellers bei American Bitcoin ein mögliches Sicherheitsrisiko für die USA darstellen. Bei Alt5 Sigma kam es zu einem Exodus im Management, nachdem bekannt wurde, dass gegen eine Tochterfirma in Ruanda eine Strafuntersuchung eingeleitet wurde.

