Bonus-Saison
In den letzten 13 Jahren zahlte die Grossbank Boni in der Höhe von 39 Milliarden Franken aus. Dem stehen netto Gewinne von 9 Milliarden gegenüber.
13. Januar 2023 • Beat Schmid
Wer in schlechten Jahren trotz hohen Verlusten Milliardenboni ausschüttet, treibt Raubbau an der Substanz. Das war auch bei der Credit Suisse der Fall. Die Folge ist: Mehrfach musste die Grossbank frisches Kapital bei den Aktionären holen, um ihre Kapitalpolster wieder zu stärken.
Irgendwann geht die Rechnung nicht mehr auf. Das scheint jetzt langsam der Fall zu sein. Wie Bloomberg diese Woche berichtete, wird die Bank für das abgelaufene Jahr einen Bonus von noch 1 Milliarde Franken ausschütten. Das ist mehr als die Hälfte weniger als im letzten Jahr und ein knappes Drittel dessen, was die Bank ihren Mitarbeitern in den letzten Jahren ausgeschüttet hat.
Als die Bank in den Jahren 2015, 2016 und 2017 drei Verlustjahre aneinander reihte, zahlte sie jeweils gut 3 Milliarden Boni aus. Die Bank argumentierte, sie müsse die Boni bezahlen, um gute Mitarbeiter halten zu können.
Wie ein Blick in die Statistik zeigt, zahlte die Bank in den letzten 13 Jahren Boni in der Höhe von 39 Milliarden Franken aus. Dem stehen netto Gewinne in der Höhe von 9 Milliarden gegenüber. Pro Geschäftsjahr ergibt das im Schnitt einen Bonus von 3 Milliarden. Der durchschnittliche Gewinn pro Jahr beträgt knapp 700 Millionen Franken. Lediglich in zwei Geschäftsjahren (2010 und 2019) war der Gewinn leicht höher als der Bonuspool.