Eine Milliarde für Nachhaltigkeit und Entwicklung
Das ambitionierte Entwicklungsprojekt der UBS Optimus Foundation, der Credit Suisse Foundation und des Bundes hat 25 Millionen zusammen, um die ersten internationalen Ausschreibungen zu lancieren.
21. März 2022 • Beat Schmid

Die sogenannte “Sustainable Development Goal Impact Finance Initiative” von Bund und den beiden Grossbanken nimmt Fahrt auf. “Zurzeit haben das Seco, die Credit Suisse Foundation und die UBS Optimus Foundation Beiträge in der Höhe von insgesamt rund 25 Millionen Franken für die SDG Impact Finance Initiative bereitgestellt”, bestätigt Christine Lewis, Program Manager beim Staatssekretariat für Wirtschaft, gegenüber Tippinpoint.

Davon stammen 19,5 Millionen vom Seco, sagt Lewis. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) plane ebenfalls einen Beitrag, sagt die Programmmanagerin. Die Modalitäten hierfür würden noch erarbeitet. Zudem würden Gespräche mit weiteren interessierten Stiftungen geführt.

Erste internationale Ausschreibung

Schon diese Woche soll es in die Umsetzungsphase gehen. “Die Initiative wird mit der Partnerorganisation Convergence ihre erste internationale Ausschreibung lancieren und die besten Vorschläge für innovative Finanzlösungen im Impact-Investing-Bereich finanziell unterstützen”, sagt Lewis vom Seco.

Bei Convergence handelt es sich um ein internationales Netzwerk für “Blended Finance” mit Sitz in Toronto, Kanada. Der Zweck der Organisation ist es, staatliche und philanthropische Geldgeber mit privaten Investoren und Fonds-Anbietern zusammenzubringen.

Blended Finance zielt darauf ab, mehr Kapital für Entwicklungsprojekte zu generieren, indem öffentliche und philanthropische Mittel mit privatem Kapital in speziellen Finanzierungsinstrumenten zusammengeführt werden.

Oftmals scheitern Investoren wie zum Beispiel Pensionskassen an regulatorischen Hürden, wenn sie in Impact-Projekte investieren wollen. Dadurch, dass die Projekte durch Geld von der öffentlichen Hand oder Darlehen von Stiftungen abgesichert werden, soll die Mobilisierung von privatem Kapital vereinfacht werden. Auf jeden Franken sollen zehn Franken von der Privatwirtschaft hinzukommen.

Die Mittel der öffentlichen Hand und von Stiftungen sollen verzehnfacht werden

Das ist auch der Hebel, den die SDG Impact Finance Initiative erreichen möchte. Bis 2030 will sie 100 Millionen Schweizer Franken von öffentlichen und philanthropischen Geldgebern beschaffen. Diese Mittel sollen anschliessend mit bis zu einer Milliarde Franken privatem Kapital gehebelt werden, um Projekte in Entwicklungsländern zu finanzieren. Mit den bisher gesponserten 25 Millionen Franken lassen sich also Gelder im Umfang von 250 Millionen von privaten Investoren generieren.

Anfang Dezember 2021 haben das SECO, die UBS Optimus Foundation, die Credit Suisse Foundation und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) die «Sustainable Development Goal Impact Finance Initiative» angekündigt. Damals sagte Thomas Gottstein, Konzernchef der Credit Suisse: «Philanthropisches Kapital ist ein entscheidender Faktor für Innovation und Zusammenarbeit, die notwendig sind, um die erhebliche Finanzierungslücke zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu schliessen.»

Die Optimus Foundation und die Credit Suisse Foundation sind unabhängige Stiftungen, über die Bankkunden direkt in Förderprojekte investieren können. Die Banken selbst verdienen an den Projekten kein Geld. Die Stiftungen beraten sehr vermögende Kunden, die selber philanthropisch tätig werden möchten. Von den 5,5 Millionen Franken, welche die beiden Stiftungen im Rahmen der SDG Impact Finance Initiative bereitstellen, soll der Löwenanteil von der Optimus Foundation kommen.

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