Im ersten Quartal 2024 konnte die Grossbank die Erträge steigern und erstmals wieder einen Gewinn einfahren. Bei den Kostensenkungen steht die Bank erst am Anfang.
7. Mai 2024 • Beat Schmid

Die UBS verdiente in den ersten drei Monaten des Jahres 1,76 Milliarden US-Dollar, wie sie am Dienstag mitteilte. In der gleichen Periode des Vorjahres hatte die Bank einen Gewinn von 1,03 Milliarden erzielt – die Credit Suisse nicht eingerechnet. Über alle Einheiten verwaltete die UBS per Ende Dezember Vermögen in der Höhe von 5848 Milliarden nach 5714 Milliarden Dollar Ende 2023. Das abgelaufene Quartal ist dritte Quartal, in dem die CS mitgerechnet ist. In den beiden Quartalen zuvor hatte die Grossbank noch jeweils einen Verlust ausgewiesen.

Wie die UBS in einer Medienmitteilung schreibt, soll die rechtliche Fusion der beiden Stammhäuser UBS AG und Credit Suisse AG am 31. Mai vollzogen werden. Weitere Angaben zu den geplanten Massenentlassungen machte die Bank nicht. Wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht, konnte die Bank die Zahl der Stellen in den letzten drei Monaten um 1300 senken – von 112'842 auf 111'549 Vollzeitstellen.

Kostensenkungen erzielte die Bank vor allem bei den Sachkosten. Im ersten Quartal seien weitere Kosteneinsparungen von brutto rund 1 Milliarde erreicht worden. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis konnte die UBS auf 80,5 Prozent senken. Vor einem Jahr betrug der Wert 82,5 Prozent. Im laufenden Jahr will die Bank die Kosten um 2 Milliarden senken. Bis 2026 will die UBS dann die jährlichen Kosten um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2022 senken.

Unterhalb des Index

Im Bereich Global Wealth Management (GWA) erzielte die UBS einen Nettoneugeldzufluss von 27,4 Milliarden Dollar, was angesichts der Asset-Basis von total 4023 Milliarden Dollar relativ bescheiden ist. Vor einem Jahr beliefen sich die Net New Assets (NNA) auf 38 Milliarden Dollar. Im Jahr 2022 auf 45 Milliarden. Insgesamt gingen die Assets in der Kernsparte im ersten Quartal 2024 um 100 Milliarden hoch. Das entspricht einer Zunahme von 3 Prozent, was unterhalb der Benchmark-Indices liegt. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis beträgt 82,1 Prozent.

Stark von der Akquisition der CS konnte der Heimmarkt profitieren. Die Erträge im Personal & Corporate Banking stiegen um 81 Prozent auf 2,14 Milliarden Franken. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis kam auf 58 Prozent.

Die Investmentbank erzielte einen Vorsteuergewinn von 555 Millionen Dollar. Die Erträge kletterte um 16 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar.

CEO Sergio Ermotti sagte, das abgelaufene Quartal markiere eine Rückkehr zu ausgewiesenen Gewinnen und zu einem weiteren Kapitalaufbau. «Vor etwas mehr als einem Jahr wurden wir gebeten, durch die Übernahme der Credit Suisse eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Schweizer und des globalen Finanzsystems zu spielen», sagte er. In seinem Statement äusserte er sich nicht zu den vorgeschlagenen neuen Eigenkapitalvorschriften.

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