Der Chef der Region Deutschland und Österreich verantwortet nun auch den Schweizer Markt. Sein Vorgänger fiel der Benko-Affäre zum Opfer.
10. Juli 2024 • Beat Schmid

Die Bank Julius Bär gab am Mittwoch die Ernennung von Patrick Prinz zum Leiter des Schweizer Marktes per 1. August 2024 bekannt. In dieser Funktion werde er alle elf Niederlassungen der Bank in der Deutsch- und Westschweiz führen, schreibt die Bank in einer Mitteilung.

Nach dem Abgang von Gilles Stuck hatte Sonia Gössi, Leiterin Schweiz & Europa von Julius Bär, die Leitung des Heimmarktes interimistisch übernommen. Patrick Prinz werde für alle lokalen Geschäftsteams in der Deutsch- und Westschweiz sowie für die Umsetzung der «strategischen Marktinitiativen» verantwortlich sein, heisst es weiter.

Prinz kam 2019 als Leiter des Marktes Deutschland und Österreich zur Bank Julius Bär. Zuvor war er bei Pictet tätig, wo er im Wealth Management unter anderem als Head CIO Office in Genf und als Head UHNWI und Family Offices in Zürich arbeitete. Bis Ende des Jahres wird Patrick Prinz neben seiner neuen Funktion als neuer Schweiz-Chef auch weiterhin für den Markt Deutschland und Österreich verantwortlich sein.

Langer Prozess

Sonia Gössi, Leiterin Schweiz & Europa und Mitglied der Geschäftsleitung von Julius Bär, sagte, sie freue sich sehr, mit Patrick Prinz «einen so qualifizierten und geschätzten Bankfachmann» gewonnen zu haben.

Die Bank liess viel Zeit mit der Nominierung von Prinz. Vorgänger Gilles Stuck hatte die Bank bereits Ende Februar verlassen. Der frühere CS-Banker baute ab 2018 bei Bär den Bereich Structured Finance auf. Mit dem Grossabschreiber in Zusammenhang mit dem Financier René Benko fuhr sie das spezielle Kreditbuch wieder zurück. Das Linkedin-Profil von Gilles Stuck zeigt immer noch seine Rolle bei Julius Bär an.

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