Am Dienstag fand in Zürich die 27. Zürcher Konferenz Mergers & Acquisitions statt. Unter anderem sprach Brice Bolinger, Head M&A UBS Switzerland, über «Künstliche Intelligenz in M&A-Prozessen - Game Changer oder Spielerei?». Er erläuterte, dass die Bank eine Software entwickelt hat, die M&A-Beratern helfen soll, ihren Kunden potenzielle Deals vorzuschlagen.
Mit Hilfe künstlicher Intelligenz soll das Tool eine Datenbank mit über 300’000 Unternehmen in weniger als einer halben Minute durchsuchen können. Die Software soll auch in der Lage sein, potenzielle Ziele von aktivistischen Investoren zu identifizieren. Dazu soll es den «Tonfall» des Managements in Präsentationen und Frage-Antwort-Situationen analysieren.
Doch nicht überall scheinen KI-Werkzeuge bereits überzeugende Ergebnisse zu liefern. Tests von KI-gestützten Tools zur Unterstützung von Unternehmensbewertungen, Benchmarking und Finanzanalysen hätten keine zufriedenstellenden Ergebnisse gebracht, sagte Bolinger. Zudem werde die Implementierung von KI-Tools durch Compliance-Risiken aufgrund vertraulicher Daten und der Zuweisung von Verantwortlichkeiten erschwert.
Wie Bloomberg in einem Bericht schreibt, setzt die UBS das Tool bereits seit einem Jahr in ihren M&A-Prozessen ein. Die Bankenbranche erhofft sich von der neuen Technologie grosse Einsparungen. Die US-Grossbank Citigroup prognostizierte Anfang des Jahres, dass künstliche Intelligenz im Bankensektor mehr Arbeitsplätze vernichten könnte als in jeder anderen Branche.