Der Bankenkanton leidet. Die Zahl der arbeitslosen Bankangestellten ist in Zürich auf eine neue Rekordmarke gestiegen. Im Oktober sind bei den Arbeitsämtern insgesamt 1273 Arbeitslose der Bankenbranche gemeldet – so viele wie noch nie in den letzten Jahren. Seit nunmehr drei Jahren schaukelt sich die Arbeitslosigkeit in der Bankbranche in Wellenbewegungen immer weiter hoch Auffallend ist die starke Zunahme seit Mai 2025.
Nimmt man die Finanzbranche als Ganzes, sind im Kanton 2312 Personen beim RAV angemeldet – ein Plus von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In absoluten Zahlen sind das mehr als auf dem Bau, in der Industrie, im Detailhandel oder im Gastgewerbe. Wie einer Mitteilung der Volkswirtschaftsdirektion zu entnehmen ist, stieg die Arbeitslosigkeit bei der Berufsgruppe der akademischen Fachkräfte im Bereich Finanzen im letzten Monat besonders stark an.
Gesamthaft dürfte die Zahl der Personen, die bei der UBS oder einer anderen Bank den Job verloren haben, noch grösser sein. Informatiker und Techniker, die im Maschinenraum der Bank arbeiten, werden statistisch einer anderen Branche zugeordnet, was den Gesamtüberblick erschwert.
Es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung noch eine Weile andauern könnte, da die UBS als grösster Arbeitgeber auf dem Bankenplatz die Integration der Credit Suisse noch nicht abgeschlossen hat. Wie diese Woche im Rahmen einer parlamentarischen Antwort bekannt wurde, zählt die Bank am Arbeitsort Zürich per Ende September 19’898 Vollzeitstellen.
Sozialplan dämpft
Die UBS hat mit den Sozialpartnern einen grosszügigen Sozialplan ausgearbeitet und gibt den betroffenen Mitarbeitenden viel Zeit, sich intern oder extern um eine Stelle zu bewerben. Vom Verlust der Stelle bis zum Gang zum Arbeitsamt können viele Monate verstreichen, was die Zuführung von Bankangestellten in die Arbeitslosigkeit dämpfen und verzögern soll.
Hinzu kommt allerdings, dass auch andere Banken Stellenstreichungen angekündigt haben – etwa Julius Bär, was die Lage auf dem Platz Zürich zusätzlich verschärft. Noch weitgehend unklar ist der Effekt von neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz auf die Zahl der Beschäftigten.
Ende Oktober ist die Arbeitslosenquote über alle Berufsgruppen im Kanton Zürich von 2,6 auf 2,7 Prozent gestiegen. Damit erreicht sie den Höchstwert seit Juli 2021.

