Eine amerikanische Hedgefonds-Tochter der UBS hat grosse Engagements beim Autoteileproduzenten First Brands aufgebaut – einem Unternehmen, das inzwischen in die Insolvenz gerutscht ist. Nun drohen den Investoren beträchtliche Verluste. Laut dem deutschen Handelsblatt soll die UBS die Kreditfonds mit Positionen bei First Brands deutlich abwerten. Bei den entsprechenden O’Connor-Hedgefonds könnte der Nettoinventarwert um mehr als zehn Prozent gesenkt werden.
Die UBS wiederholte frühere Aussagen, wonach die sogenannten «Working Capital Opportunistic»-Fonds von O’Connor abgewickelt werden und der «Grossteil» des Fondsvermögens bis Ende Jahr monetarisiert sein soll. Priorität habe, die Interessen der Kunden zu schützen und bei den First-Brands-Engagements eine möglichst hohe Rückzahlung zu erzielen.
Gemäss dem Bericht müssen die Investoren mit Verlusten in «Multimillionenhöhe» rechnen. Besonders heikel für die UBS ist das Ausmass der möglichen Abwertung der Nettoinventarwerte. First Brands hatte Ende September Insolvenz angemeldet. Über verschiedene Anlagestrategien hinweg sind Fonds der Grossbank mit mehr als einer halben Milliarde Dollar gegenüber dem insolventen Zulieferer exponiert. Die UBS gehört damit zu den grössten Gläubigern des Unternehmens, das sich über Factoring-Lösungen mit Liquidität versorgte.
Im Mai dieses Jahres wurde bekannt, dass die UBS ihre O’Connor-Sparte an Cantor Fitzgerald verkaufen möchte. Nachdem die Vehikel in den Schuldenmorast von First Brands geraten waren, kam es zu Nachverhandlungen. Diese sahen vor, dass die betroffenen Working-Capital-Strukturen explizit von der Transaktion ausgenommen werden. Die Hedgefonds-Gesellschaft O’Connor befindet sich seit den 1990er-Jahren im Besitz der UBS.

