Ein Ausschuss des US-Parlaments startet eine Untersuchung gegen die Credit Suisse. Es soll untersucht werden, ob die Bank die Sanktionen im Zusammenhang mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine eingehalten habe.
Die Credit Suisse wurde aufgefordert, Dokumente im Zusammenhang mit der Finanzierung von Yachten und Privatjets zu übergeben, die möglicherweise sanktionierten Personen gehören. Dies geht aus einem Schreiben hervor, welches das Committee on Oversight and Reform des Repräsentantenhauses am Montag CS-Konzernchef Thomas Gottstein zukommen liess.
Verhängnisvolle Aufforderung, Unterlagen zu vernichten
Die Untersuchung ist offenbar eine Reaktion auf Medienberichte, wonach die CS Hedge-Fonds angewiesen habe, Verkaufsinformationen über ein spezielles Kreditgeschäft zu vernichten beziehungsweise zu löschen. Vor dem Krieg hat die Credit Suisse Kredite, die mit Villen und Yachten belehnt sind, in ein Kreditderivat verpackt und Investoren zum Verkauf angeboten. Das Volumen betrug zwei Milliarden Dollar.
Gemäss Agenturberichten äusserte sich die Ausschuss-Vorsitzende besorgt über den Zeitpunkt der Anweisung, die Dokumente zu vernichten. Die Order sei zeitgleich mit der Erklärung des Bundesrats erfolgt, sich den Sanktionen der EU gegen Russland anzuschliessen.
Heute gab die Credit Suisse zudem bekannt, ihr Geschäft in Russland weiter herunterzufahren. Die Bank hat begonnen, ihre Mitarbeitenden der Moskauer Niederlassung auf andere Standorte zu verlegen. Die Bank wolle auch zudem keine Neugeschäfte mehr in Russland betreiben. Ende vergangenen Jahres hatte die Grossbank Kredite und Derivate im Umfang von 848 Millionen Franken in Russland ausstehen.