Die Grossbank schreibt im vierten Quartal einen Verlust. Der Verlust vor Steuern beträgt 751 Millionen Dollar. Dank Steuergutschriften beläuft sich der Reingewinn auf 279 Millionen Dollar. Grund dafür sind Verluste im Zusammenhang mit der Abwicklung von CS-Vermögenswerten und ein Bewertungsverlust von 508 Millionen Dollar auf der Beteiligung an der Schweizer Finanzinfrastrukturfirma SIX.
Die Börse reagiert skeptisch auf das Ergebnis der Bank und den Ausblick. Die UBS-Aktien gaben zu Handelsbeginn um 2,8 Prozent nach.
Im dritten Quartal hatte die UBS einen Verlust von 785 Millionen ausgewiesen. Auf «bereinigter» Basis weist die UBS einen Vorsteuergewinn von 592 Millionen aus. Für das Gesamtjahr schreibt die UBS mit einem Rekordgewinn von 29 Milliarden Dollar. Dieser ist auf die Übernahme der Credit Suisse zurückzuführen. Der Kauf der CS spülte der Bank einen sogenannten negativen Goodwill von 28,9 Milliarden in die Kassen.
Die mit Abstand profitabelste Einheit bleibt das Schweizer Geschäft. Im vierten Quartal betrug der Gewinn vor Steuern 783 Millionen Dollar. Mit der Credit Suisse konnte die Bank ihren Fussabdruck fast verdoppeln. Die Erträge stiegen dank der CS-Übernahme um 98 Prozent. Die Cost/Income Ratio erhöhte sich auf 63,8 Prozent. Ziel der Bank ist es, diese Kennzahl bis Ende 2026 auf unter 50 Prozent zu senken.
Global Wealth Management (GWA) erzielte im vierten Quartal einen Vorsteuergewinn von 381 Millionen Dollar. Die Erträge stiegen wegen der CS-Übernahme um 17 Prozent auf 5444 Millionen Dollar. Gleichzeitig schnellten die Kosten durch die Übernahme um 43 Prozent auf 5351 Millionen Dollar in die Höhe. Die Cost/Income Ratio liegt bei hohen 93,1 Prozent. Die verwalteten Vermögen stiegen um 6 Prozent auf 3,85 Billionen Dollar. Der Neugeldzufluss betrug 21,8 Milliarden.
Die UBS-Aktionärinnen und -Aktionäre sollen für 2023 eine um 27 Prozent höhere Dividende von 0,70 Dollar pro Aktie erhalten. Zudem sollen die Aktienrückkäufe, die derzeit wegen der CS-Übernahme auf Eis liegen, im zweiten Halbjahr 2024 wieder aufgenommen werden – voraussichtlich im Umfang von bis zu einer Milliarde im laufenden Jahr.
Der Entscheid, die Dividenden zu erhöhen und wieder mit Aktienrückkäufen zu starten, dürfte auch in Bern wahrgenommen werden. Ob das ein gutes Signal ist? Die Politik wird sich in den nächsten Monaten mit der künftigen Regulierung der UBS befassen müssen.
UBS-Chef Sergio Ermotti: «Wir haben das Geschäft der Credit Suisse stabilisiert und bei der Integration grosse Fortschritte erzielt. Er stimmte die Aktionäre auf eine turbulente Zeit ein: «Auch wenn unsere Fortschritte in den nächsten drei Jahren nicht geradlinig gemessen werden können, ist unsere Strategie klar», sagte er.