Jahresergebnis
Bisher ist der Aktienkurs der Bank vor allem wegen des Badwills der Credit Suisse gestiegen. Es ist Zeit, dass der UBS-Chef klare Zukunftsziele formuliert.
5. Februar 2024 • Beat Schmid

Wer letztes Jahr UBS-Aktien kaufte, wurde reich belohnt. In den vergangenen 12 Monaten legten die Titel um 31 Prozent zu. In Dollar gerechnet hat die UBS bereits Ende 2023 die 100-Milliarden-Grenze geknackt. In Franken gerechnet stieg die Marktkapitalisierung innert Jahresfrist von 61,6 auf aktuell 89,25 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Plus von 27,6 Milliarden Franken.

Die Kurssteigerung ist damit praktisch identisch mit dem Badwill, den die UBS bei der Übernahme der Credit Suisse erhalten hat. Dieser betrug 31,2 Milliarden Franken. Diese Zahl gab die UBS im Mai bekannt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis blieb damit mehr oder weniger unverändert. Es liegt aktuell bei 1,13. Operativ hat der Sanierer Sergio Ermotti die Superbank also noch nicht nach vorne gebracht. Bislang profitiert die UBS davon, dass sie die Credit Suisse zum Schnäppchenpreis von 3 Milliarden Franken übernehmen konnte.

Am Dienstag legt die Bank ihre Zahlen für das vierte Quartal vor. Von Sergio Ermotti werden klare Signale erwartet, wohin die Reise geht. Wie weit ist er mit der Integration der Credit Suisse gekommen? Hält er an seinem Plan fest, die rechtliche Fusion mit der Credit Suisse im Mai 2024 zu vollziehen? Erst wenn dieser Schritt geschafft ist, kann er damit beginnen, Kunden von der Credit Suisse zur UBS zu transferieren.

D-Day schon in 23 Monaten

Damit wäre die Grundlage geschaffen, um die beiden Banken auch auf technischer Ebene zusammenzuführen. Dieser Prozess soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Ist dieser Zeitplan noch realistisch? Bis dahin sind es nur noch knapp 23 Monate. Erst wenn alle Kunden und Systeme transferiert sind, kann die UBS die IT-Systeme der Credit Suisse abschalten und erst dann werden die Kosteneinsparungen spürbar.

Am Dienstag steht auch das Wealth Management unter der Leitung von Iqbal Khan im Fokus. Wie kommt er voran? Was tut sich an der Neugeldfront? Erklärungsbedarf hat Ermotti auch zum US-Geschäft: Das Wealth Management ist dort wenig profitabel und gilt als schlecht in den Konzern integriert. Schafft er es, die USA als Wachstumsmarkt und nicht als potenzielles Problemgeschäft darzustellen?

Wie geht es mit dem Asset Management weiter, nachdem es letzte Woche überraschend einen Wechsel an der Spitze gab? Suni Harford hat die Leitung an Aleksandar Ivanovic übergeben. Was bedeutet dieser Wechsel? Steht eine strategische Neuausrichtung an oder geht es vor allem um die Positionierung eines potenziellen CEO-Kandidaten?

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