Mit SRTs – oder Synthetic Risk Transfers – können Banken Risiken aus ihren Bilanzen auslagern. Dabei definiert eine Bank einen Pool von Krediten und kauft eine Kreditausfallversicherung für die ersten 5 bis 15 Prozent der Verluste auf diesem Kreditpool. Sie tut dies, indem sie eine sogenannte Credit Linked Note mit einem eingebetteten Derivat verkauft, sodass im Verlustfall die Inhaber der SRTs den Schaden tragen. Natürlich sind diese Produkte hoch verzinst. Im Dollar sind es 10 Prozent und mehr.
Wie Bloomberg unter Berufung auf involvierte Personen schreibt, kann die UBS auf eine Plattform zurückgreifen, die sie nach der Übernahme der Credit Suisse im vergangenen Jahr geerbt hat. Die Gespräche über die Nutzung der SRT-Plattform befänden sich in einem frühen Stadium und könnten mehrere Monate dauern, schreibt die Nachrichtenagentur. Ein Sprecher der Bank lehnte einen Kommentar ab.
Klar ist, dass die Bank durch die Vorschläge des Bundesrates herausgefordert ist. Dieser will, dass die UBS ihr Eigenkapital deutlich aufstockt. Insgesamt könnte ein Bedarf von bis zu 20 Milliarden Dollar entstehen. Eine Zahl, die Finanzministerin Karin Keller-Sutter als «plausibel» bezeichnete. Am meisten ins Gewicht fällt die Forderung nach mehr Eigenkapital für die Auslandstöchter.
UBS will nicht mehr Eigenkapital aufnehmen
Durch den Einsatz von SRT-Instrumenten könnte die UBS ihr Kreditportfolio besser absichern und im Gegenzug regulatorisches Eigenkapital freisetzen. Nach einer Schätzung von Pemberton Asset Management haben Banken im vergangenen Jahr weltweit SRTs im Wert von 25 Milliarden Dollar verkauft. Damit konnten sie das Risiko von Krediten im Wert von 300 Milliarden teilweise reduzieren.
Die Absicherungsinstrumente werden von den Banken eingesetzt, um weniger Eigenkapital aufnehmen zu müssen oder um weiterhin Dividenden ausschütten oder Aktien zurückkaufen zu können. Die UBS verfügte Ende letzten Jahres über ein Common Equity Tier 1 Kapital von 79 Milliarden Dollar.
Die Grossbank wehrt sich gegen die Forderung, mehr Eigenkapital aufnehmen zu müssen. Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher sagte an der Generalversammlung letzte Woche: «Lassen Sie es mich klar sagen: Wir sind ernsthaft besorgt über einige der Diskussionen im Zusammenhang mit zusätzlichen Kapitalanforderungen». Zusätzliches Kapital sei «der falsche Weg».