Wegen des ESC-Grossanlasses muss die Generalversammlung der UBS von Basel auf Luzern ausweichen. Dort werden sich am nächsten Donnerstag nicht nur ein paar Hundert Aktionärinnen und Aktionäre einfinden, sondern auch eine Gruppe von Umweltaktivisten. Vertreter der Klima-Allianz und Urgewald prangern die UBS wegen ihrer Investments in den philippinischen Energiekonzern San Miguel Global Power an.
Trotz der wachsenden Klimakrise unterstütze die Schweizer Grossbank weiterhin «klimaschädliche Projekte», schreiben sie in einer gemeinsamen Medienerklärung. Sie fordern einen «klaren Kurswechsel» von der Bank. Mit einer grossen Fotoaktion wollen sie die GV-Teilnehmer auf das Thema aufmerksam machen.
Wie die Organisationen in einer Mitteilung schreiben, haben andere europäische Finanzinstitutionen wie die österreichische Erste Group und die Deutsche-Bank-Tochter DWS unter anderem aus Klimaschutzgründen ihre Geschäfte mit San Miguel beendet. Die UBS dagegen halte Anleihen der Kraftwerkssparte San Miguel Global Power im Umfang von 16,3 Millionen US-Dollar. Damit liege UBS in Europa auf Platz 2 und weltweit auf Platz 6 der grössten institutionellen Investoren der San-Miguel-Kraftwerkssparte. Das meiste Geld (15,3 Mio.) liegt im Anleihenfonds UBS (Lux) Bond SICAV – Asian High Yield: US-Dollar.
Neue LNG-Terminals
Laut den Organisationen spiele San Miguel bei der fossilen Expansion in den Philippinen eine zentrale Rolle. Das Unternehmen betreibe derzeit mehr als jedes fünfte Gaskraftwerk des Landes und plane allein oder mit Partnern acht weitere. Als besonders gravierend schätzen die Umweltorganisationen die Pläne für zwei neue Gaskraftwerke entlang der Verde Island Passage ein, einer Meeresstrasse, die für ihren einzigartigen marinen Artenreichtum bekannt ist. Dort sollen nun LNG-Terminals für deren Versorgung entstehen.