Gemäss der «Schweizer Marktstudie Nachhaltige Anlagen 2025» von Swiss Sustainable Finance (SSF) belief sich das Gesamtvolumen nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in der Schweiz Ende 2024 auf 1'881 Milliarden Franken – ein Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie das SSF in einer Mitteilung schreibt, widerlegt diese Entwicklung «klar den vielzitierten Gegenwind» für Nachhaltigkeitsthemen.
Sabine Döbeli, CEO von Swiss Sustainable Finance, sagt: «Nach zwei schwächeren Jahren sind nachhaltigkeitsbezogene Anlagen auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.» Das Wachstum ist hauptsächlich von privaten Investoren getragen. Ihr Anteil am Gesamtvolumen stieg gegenüber dem Vorjahr von 28 auf 33 Prozent – die Investitionen legten von 468 auf 619 Milliarden Franken zu. Bei den institutionellen Anlegern fiel das Wachstum deutlich moderater aus: von 1'192 auf 1'262 Milliarden Franken, ein Plus von 5,8 Prozent. Angesichts der Marktentwicklung ist dieser Zuwachs eher verhalten zu bewerten.
Die Studie unterscheidet nicht zwischen marktgetriebenem Wachstum und tatsächlichen Zuflüssen in nachhaltige Anlagen. Zudem variieren die ausgewiesenen Volumen aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der teilnehmenden Akteure. Dazu heisst es in der Studie: Während die Finanzmärkte insgesamt – je nach Referenzindex – um rund 8 Prozent gewachsen sind, fällt der Anstieg bei nachhaltigkeitsbezogenen Anlagen besonders deutlich aus. «Dies deutet auf eine substanzielle Ausweitung von Nachhaltigkeitsstrategien über reine Markteffekte hinaus im Jahr 2024 hin.»
Unterschiedliche Motivation
Betrachtet man ausschliesslich jene Marktteilnehmenden, die sowohl an der diesjährigen als auch an der letztjährigen Marktstudie teilgenommen haben, beläuft sich das Wachstum auf 20 Prozent. Dies legt laut den Studienautoren nahe, dass das ausgewiesene Wachstum nicht lediglich auf Veränderungen in der Zusammensetzung der Antwortgruppe zurückzuführen ist, sondern einen effektiven Anstieg der Volumen widerspiegelt.
Die Motivation, in nachhaltig deklarierte Anlagen zu investieren, unterscheidet sich gemäss Studie je nach Anlegertyp. Banken und Vermögensverwalter nennen eine «andauernde Kundennachfrage» sowie eigene Wettbewerbsvorteile als wichtigste Treiber. Bei institutionellen Investoren hingegen dominieren strategische Überlegungen: 73 Prozent verweisen auf die langfristige Ausrichtung ihrer Anlagestrategie als Hauptgrund für nachhaltige Investitionen.
Private Markets legen zu
Wie die Studie zeigt, legten 2024 insbesondere Investments mit sogenannter Klimaausrichtung (plus 33 Prozent), Impact-Investments (plus 27 Prozent) und thematische Nachhaltigkeitsanlagen (plus 16 Prozent) deutlich zu. An Bedeutung gewann auch das sogenannte Engagement, also die aktive Einflussnahme auf Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeitsfragen.
Ähnlich wie in der konventionellen Finanzwelt zeigt sich auch in nachhaltigkeitsbezogenen Portfolios ein Trend zu alternativen Anlageklassen. Private Equity legte um 22 Prozent zu, Private Debt um 17 Prozent. Investitionen in Hedgefonds-Strategien stiegen gar um 43 Prozent – diese machen jedoch nur rund ein Prozent der Gesamtallokation aus. Die wichtigsten Anlageklassen bleiben: Aktien (29 Prozent), gefolgt von Unternehmensanleihen (20 %), Staatsanleihen (14 %), Immobilien (13 %) und Private Equity (5 %).
Swiss Sustainable Finance (SSF) erfasst seit acht Jahren das Volumen nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in der Schweiz.