Im Halbjahresbericht macht die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) zusätzliche Angaben zur Wertberichtigung auf der Radicant-Beteiligung, die zum Rücktritt von CEO John Häfelfinger, VR-Präsident Thomas Schneider und dem Radicant-Präsidenten Marco Primavesi geführt hat.
Wie die Bank in einer Mitteilung schreibt, setzt sich der Betrag der Wertberichtigungen aus Wertkorrekturen auf gewährte Darlehen mit Eigenmittelcharakter in der Höhe von 17,7 Millionen Franken sowie aus der Wertanpassung der Radicant-Beteiligung im Stammhausabschluss zusammen. Die Bewertung der Radicant-Beteiligung erfolge anhand eines modellbasierten Dividendenabdiskontierungsmodells (DDM – Discounted Dividend Model), schreibt die BLKB.
Aufgrund der Verschiebung des Break-even-Zeitpunkts auf das Jahr 2029 ergab sich eine zusätzliche Bewertungskorrektur in der Höhe von 87,8 Millionen Franken. Wie es weiter heisst, stuft der Bankrat dieses Ereignis als einmalig ein, «weshalb man dies auch entsprechend korrigiert». Durch die Auflösung von Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 50 Millionen Franken wurde auf Konzernstufe ein Gewinn in Höhe von 91,6 Millionen Franken erzielt. Die Reserven der Bank belaufen sich per Ende Juni auf 1,37 Milliarden Franken.
Auf BLKB-Konzernstufe werden die Erträge und Kosten der konsolidierten Gesellschaften (Radicant-Gesellschaften und BLKB Fund Management AG) abgebildet. Wie die Bank schreibt, sei der Goodwill in Höhe von 45 Millionen Franken auf der Radicant Holding im Zuge der Neubewertung korrigiert worden. Der Geschäftserfolg des BLKB-Konzerns sank wegen des Abschreibers auf dem Goodwill auf 49,4 Millionen Franken.
«Die BLKB ist eine stabile und profitable Bank und solide aufgestellt», sagt CEO John Häfelfinger zum Ergebnis. «Die BLKB erwartet operativ einen Geschäftsgang auf Vorjahresniveau und geht davon aus, dass die Ausschüttungen an die Zertifikatsinhaberinnen und -inhaber sowie an den Kanton Basel-Landschaft für 2025 im Vergleich zum Vorjahr unverändert hoch bleiben werden.»
Wie die Radicant in einer separaten Mitteilung schreibt, nimmt Roland Kläy, CFO und CRO sowie stellvertretender CEO, den Hut. Er habe sich entschieden, das Unternehmen per Ende September zu verlassen. Kläy war von Anfang an dabei und war zwischenzeitlich Co-CEO ad interim von Radicant. Ad interim wird die CFO-Funktion intern von David Jungen besetzt, der damit in der Geschäftsleitung Einsitz nehmen wird.