UBS/CS-Integration
Der UBS-Chef gibt ein Update zur Integration der Credit Suisse. Und er bleibt dabei: Klarheit über die Zukunft des Schweizer Geschäfts wird es erst nach den Sommerferien geben.
27. Juni 2023 • Beat Schmid

«Innerhalb der nächsten 20 Tage werden wir die dritte Führungsebene bekannt geben, was bedeutet, dass rund 1200 bis 1500 Personen klare Verantwortlichkeiten haben werden», sagte UBS-Chef Sergio Ermotti am Point Zero Forum.

Wie viele davon von der CS kommen, ist noch offen. Es ist davon auszugehen, dass sie in der Minderheit sein werden. Präsident Colm Kelleher und Ermotti selbst haben immer wieder betont, dass sie einen strengen Filter für CS-Kaderleute anwenden werden.

Vor zwei Wochen wurde das Management der Divisionen teilweise neu besetzt - mit Ausnahme des Schweizer Geschäfts. Bereits Anfang Mai hatte Ermotti die Konzernleitung der Grossbank umgebaut und überraschend Ueli Körner, dem gescheiterten CEO der Credit Suisse, einen Posten im obersten operativen Gremium angeboten.

Ermotti zeigte sich zuversichtlich, bis Ende Sommer weitere Details zur Integration bekannt geben zu können. Die UBS hat ihre Ergebnisse für das zweite Quartal vorsorglich auf Ende August verschoben. Der UBS-Chef hatte bereits früher erklärt, er werde Ende Sommer Klarheit über die Zukunft des Inlandgeschäfts der Credit Suisse. schaffen.

Die UBS steht politisch unter Druck. FDP-Parteichef Thierry Burkart will, dass die UBS das Schweizer Geschäft abspaltet. «Eine separate Credit Suisse Schweiz ist besser für die Schweiz, für die KMU und für die Mitarbeitenden der Bank», sagte er zu Tippinpoint. Tut die UBS dies nicht, droht der Grossbank der Regulierungshammer: «Es ist zu befürchten, dass die Politik den Finanzplatz umso härter regulieren wird, wenn die UBS die CS Schweiz nicht abspaltet», sagte Burkart.

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