Eine Gruppe von ehemaligen CS-Kunden verlangt Zugang zu wichtigen Dokumenten der Greensill-Lieferkettenfonds. Ohne Einsicht in die internen Fondsregeln seien sie nicht in der Lage, die Bedingungen des Ende Juli auslaufenden UBS-Angebots zu akzeptieren. Die Intervention erschwere es der UBS, den langjährigen Rechtsstreit mit der Credit Suisse beizulegen, schreibt die FT am Montag.
Die Credit Suisse hatte rund 1000 ihrer vermögendsten Kunden geraten, in eine Fondsfamilie zu investieren, die mit dem Lieferkettenfinanzierer Greensill verbunden war. Als die Finanzgesellschaften von Lex Greensill (Bild) vor drei Jahren zusammenbrachen, wurden die Fonds geschlossen. Insgesamt wurden Vermögenswerte in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar eingefroren. Das Greensill-Debakel fügte der Credit Suisse irreparablen Schaden zu.
Im Juni bot die UBS den betroffenen Anlegern an, 90 Prozent der in die Greensill-Fonds investierten Gelder zurückzuzahlen. Gemäss den Bedingungen des Angebots müssen die Anleger auf weitere Rechtsansprüche verzichten. Das Angebot läuft am 31. Juli aus.
Die meisten Greensill-Opfer dürften das Angebot annehmen
Die meisten Anleger dürften das Angebot der UBS annehmen und die Sache damit auf sich beruhen lassen. Eine kleine Gruppe hat jedoch Anwälte eingeschaltet, um von der Luxemburger Finanzaufsicht CSSF Einsicht in die Fondsunterlagen zu erhalten.
Sie argumentieren laut FT, dass der Fondsmanager nach luxemburgischem Fondsrecht verpflichtet ist, die Verluste der Anleger auszugleichen, wenn der Nettoinventarwert falsch berechnet oder die Anlagebestimmungen nicht eingehalten werden. Trotz mehrfacher persönlicher und schriftlicher Anfragen sei ihnen die Einsicht in die entsprechenden Unterlagen verweigert worden.
Dies sei völlig inakzeptabel und schade allen betroffenen Aktionären, so ein beteiligter Anwalt. Koordiniert wird die Investorengruppe von Alcimos, einem auf Prozessfinanzierung spezialisierten Unternehmen mit Sitz in London.