Die thailändische Chirathivat-Familie macht den Sack zu. Die Familie wird ihren Einfluss bei der so genannten Luxus-Warenhausgruppe der Signa ausbauen. Die Verhandlungen sind am Laufen, sagt eine Quelle. Mehrere Medien berichteten am Montag über einen bevorstehenden Deal zwischen Signa und der Central Group der Thailänder.
Zur Signas Luxury Group des gescheiterten Investors René Benko gehören unter anderem die Kaufhausketten Selfridges, KaDeWe und die Schweizer Globus-Kette. Es werde noch eine Weile dauern, bis es zu einem Abschluss komme, sagt eine Auskunftsperson. Die Thailänder haben keine Eile. Da sie bereits zur Hälfte an den Betreibergesellschaften der Luxuskaufhäusern beteiligt sind, geht ohne sie ohnehin nichts. Die Central Group kann es sich also leisten, abzuwarten.
Allerdings ist die Ausgangslage auch einigermassen verworren, was angesichts der Beteiligung von René Benko und der Signa-Gruppe nicht verwundert. So verhandelt die Central Group derzeit auch mit dem saudi-arabischen Public Investment Fund über die britische Kaufhauskette Selfridges. Der thailändische Investor hatte das Londoner Luxuskaufhaus 2022 gemeinsam mit Signa für rund 4 Milliarden Euro gekauft.
Im Anschluss an die Transaktion erwarb der saudische Staatsfonds in einem separaten Deal einen Anteil von 10 Prozent an einer Gesellschaft, der auch eine von Selfridges genutzte Immobilie gehört. Es gehörte zu René Benkos Businessüberzeugungen, das Handelsgeschäft von den Immobilien zu trennen. Diese wurden von anderen Signa-Gesellschaften verwaltet. Das erschwert jetzt die Neuordnung der Handelsaktivitäten.
Medienberichten zufolge will die Central Group ihren Anteil an Selfridges auf 60 Prozent aufstocken und damit die Kontrolle über das operative Geschäft übernehmen. Bei der deutschen KaDeWe-Gruppe hält Central mit 50,1 Prozent bereits die Mehrheit an der Betreibergesellschaft. Bei Globus sind die Partner bislang zu gleichen Teilen beteiligt.
Die Central-Gruppe gehört dem Milliardär Tos Chirathivat. Das Vermögen der Familie wird auf über elf Milliarden Dollar geschätzt. Sie besitzt mehrere grosse Handelsketten und Einkaufszentren in Asien. Die Familie könnte ihren Fussabdruck in Europa bald deutlich vergrössern.
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